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Hintergrund der Ereigniskarte „Staatliche Umsiedlungsprogramme“

 

Seit einigen Jahren wird in Weidegebieten Chinas ein staatliches Umsiedlungsprogramm um­gesetzt. Um Druck insbesondere von besonders belasteten und degradierten Weiden zu nehmen, geben manche Nomadenhaushalte die Viehwirtschaft auf und siedeln in für sie gebaute Häuser der Kreis- und Landstädte um. Vertraglich ist mit den Behörden vereinbart, dass sie 5-10 Jahre auf die Nutzung ihrer Weiden verzichten, ihre Tiere verkaufen und aus diesem Grund während der Laufzeit des Vertrages staatliche Subventionszahlungen erhalten. Von behördlicher Seite ist durchaus erwünscht, dass sich die Umsiedlerfamilien an ein Leben in der Stadt gewöhnen und dort Arbeit finden. Rein theoretisch haben sie aber die Möglichkeit, ihre Weiden nach Ablauf der vereinbarten Zeit wieder zu nutzen.

 

Für die Entlastung der Weiden wäre es entsprechend am sinnvollsten, wenn Nomaden­haushalte mit sehr vielen Tieren umsiedeln würden. Sie haben jedoch meist weniger Interesse, ein solches Umsiedlungsprogramm anzunehmen als Familien, die verarmt sind und von ihren Tieren nicht mehr leben können. Infolgedessen ist aus der „Ökologischen Migration“ eher eine „Armutsmigration“ geworden, und trotz großer Zahlen an Umgesiedelten ist der Rückgang von Herdentieren auf den Weiden im Vergleich dazu eher mäßig.


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