• Hirte im Hohen Atlas Marokko
  •  Hirtentreck im Hohen Atlas Marokko
  • Nomadenzelt in Marokko

Wissenswertes über die nomadische Ressourcennutzung

 

Nomadengebiete finden sich vor allem im sogenannten Trockengürtel der Erde, wo Niederschläge gering und von unregelmäßiger Stärke sind, oder – wie in extremer Höhen­lage oder im subarktischen Bereich – die Vegetationsperiode zu kurz, so dass Ackerbau kaum möglich ist. Entsprechend wird Viehzucht zu einer wichtigen Land­nutzungsform und Weideland zu einer essentiellen natürlichen Lebensgrundlage. Bei der Fahrt durch Nomadengebiete wird man jedoch feststellen, dass Weide nicht gleich Weide ist, sondern diese mit Vegetation unterschiedlicher Zusammensetzung und Fülle bedeckt sind. Woran liegt das? Bewuchs und Zustand einer Weide hängen von ver­schiedenen Faktoren ab: vom Bodentyp, den klimatischen Verhältnissen wie Nieder­schlag und Temperatur, aber auch der Art und Weise, wie die Weide genutzt wird.

Damit aber nicht genug, denn auch die Entscheidung der nomadischen Haushalte über die Art der Weidenutzung (z.B. wann wird gewechselt und auf welche Weide; soll Futter zugekauft werden; wann werden wie viele Tiere verkauft?) hängt von einem ganzen Bün­del von Einflussfaktoren ab. Dazu zählen die zu deckenden Lebenshaltungskosten, aber auch die dem Haushalt zur Verfügung stehenden Ressourcen (vgl. Breuer 2007). Dabei ist das Spektrum von relevanten Ressourcen vielfältig. Beispiele sind die verfüg­baren Arbeitskräfte, vorhandene monetäre Mittel, der Zugang zu Weiden oder die Einbindung in soziale Netzwerke (Verwandte, Nachbarn, Kooperativen), die für die Abfederung von Risiken wichtig sind. Schließlich beeinflussen auch staatliche Rege­lungen und aktuelle Marktbedingungen die Entscheidungsfindung (vgl. Bretan 2010).


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